Unechte Wunden und echte Rettungswagen
Ferienkinder schnuppern beim Jugendrotkreuz in Bissendorf rein
Erste Hilfe, Notruf, ein echter Rettungswagen und vieles mehr: Darum und um vieles mehr drehte sich die diesjährige Ferienspaßaktion des JRK Bissendorf, an der 17 aufgeweckte Kinder zwischen sechs und zehn Jahren teilnahmen.
„Hast du Spaß daran Menschen zu helfen und möchtest unsere Arbeit gerne näher kennenlernen? Dann komm vorbei!“, lautete der Apell zur Anmeldung für die zweistündige Aktion „Ein Tag beim Jugendrotkreuz Bissendorf“. In den noch aktuellen Räumen des DRK-Ortsverbandes in Wissingen wurden die Kinder von den Gruppenleiterinnen Michaela Meltebrink und Marlene Niemann sowie fünf Aktiven des JRK begrüßt.
Aufgeteilt auf drei Stationen gab es für die Mädchen und Jungen einiges zu erkunden: Aufgrund der großen Hitze verteilten Hannah Eckl und Hannah Hollenhorst in Gruppe eins erst einmal ein paar Getränke. Auf die Frage, wer selbst schon einmal eine Verletzung hatte, sprudelte es aus den Kindern regelrecht heraus.
Nachdem geklärt war, welche Nummer man im Notfall anrufen muss, folgten die fünf berühmten W-Fragen: Wo ist das Ereignis?, Wer ruft an?, Was ist passiert?, Wie viele Betroffene gibt es? sowie das Warten auf Rückfragen – sprich in der Leitung bleiben. Anschließend wurde das Absetzen des Notrufs gleich noch einmal geübt.
Anschließend stellte Gina Obrock sich für ein Fingerkuppenpflaster zur Verfügung. „Wichtig ist, dass ihr von der geschlossenen Seite jeweils eine Ecke abschneidet und nicht auf die sterile Wundauflage fasst“, erklärten die JRK-lerinnen. Auch hier folgte dem Zugucken die Praxis. Wer mochte bekam ein fröhliches Gesicht auf seinen verpackten Zeigefinger aufgemalt.
Im Hauptraum des DRK-Zentrums waren derweil Claus Grötemeyer und Inga Nowak damit beschäftigt, die Kinder der Gruppe zwei mittels durchsichtigem Modelliermaterial und Kunstblut mit möglichst echt wirkenden Wunden zu versehen. Darunter dicke Schnittwunden auf dem Handrücken und großflächige Schürfwunden am Unterarm.
Gemeinsam konnten die Kids auf dem Teppichboden das große Puzzle „Der Held“ zusammensetzen, das eine Eselsbrücke zum richtigen Handeln im Notfall baut (Hilfe rufen… ermutigen… lebenswichtige Funktionen kontrollieren und Decke unterlegen…).
Draußen auf dem Hof erkundete die dritte Gruppe gemeinsam mit Sascha Haucap, Lukas Eckl und Sören Steinkamp einen echten Rettungswagen. Berührungsängste hatten die Kinder weder mit kleineren Utensilien wie Halskrausen noch mit der großen, höhenverstellbaren Transportliege, auf der so mancher kurz Probe lag.
Auch vorne im Fahrzeug wurden (mit Ausnahme des Funkgeräts) während der gelungenen Ferienspaßaktion etliche Knöpfe inspiziert und schließlich auch das Blaulicht eingeschaltet.
Die Jugendrotkreuzgruppe im DRK Bissendorf ist seit acht Jahren aktiv. Unter der Leitung von Michaela Meltebrink und Marlene Niemann treffen sich die Jugendlichen aktuell im vierzehntägigen Rhythmus, immer freitags von 16.30 bis 18 Uhr im DRK-Zentrum Wissingen am Sandweg 5. Neben praktischen Übungen für den Notfall und theoretischem Wissen (zum Beispiel zur Gründungsgeschichte und den Leitsätzen der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung) kommen auch Spiel und Spaß bei den Treffen nicht zu kurz. Weitere Infos und Kontakt unter michaela.meltebrink@drk-bissendorf.de