Beim Moorbrand im Einsatz
15 Helfer aus Bissendorf im Katastrophenschutzeinsatz in Meppen
„Es ist eventuell mit einem Einsatz zu rechnen“, lautete es in einem am Freitag, 21. September, mittags gegebenen Voralarm des DRK-Kreisverbandes Osnabrück-Land. Mit der Warnung beabsichtigte Kreisbereitschaftsleiter Jens Kasselmann eine bessere Planungssituation für alle potentiellen Einsatzkräfte. Denn: Im Falle eines Marschbefehls galt es für die Helfer für jeweils mindestens 48 Stunden in den Einsatz zu gehen, um die Betreuung und Verpflegung der bereits vor Ort befindlichen Feuerwehreinheiten zu gewährleisten.
Noch am gleichen Nachmittag wurde im Rahmen des Katastrophenschutzes über den DRK-Landesverband in Hannover der „Betreuungsplatz 500 Land“ durch das Niedersächsische Innenministerium alarmiert. In Absprache mit dem Landkreis Osnabrück stellte der Kreisverband eine Führungsgruppe, eine Betreuungsgruppe und eine Verpflegungsgruppe.
Diesem Auftrag folgend, setze sich ab 15 Uhr eine Gesamteinheit aus etwa hundert Einsatzkräften und 30 Fahrzeugen aus ganz Niedersachsen in Bewegung – darunter auch zwei Reisebusse für den Fall der Evakuierung. 35 der insgesamt in Meppen anrückenden Einsatzkräfte gehörten dem DRK Kreisverband Osnabrück-Land an (darunter Helfer der Ortsvereine Holzhausen, Borgloh, Dissen, Vehrte und Wallenhorst). Stolze 15 Ehrenamtliche stellte alleine das DRK Bissendorf bis zum Einsatzende am Mittwochnachmittag.
Neun weitere DRK-Kreisverbände aus dem Landesverband Niedersachsen unterstützten die vielen kommunalen Kreisfeuerwehrbereitschaften bei ihren Löscharbeiten rund um die Uhr und widmeten sich dabei der betreuungs- und sanitätsdienstlichen Absicherung des Gesamteinsatzes.
Nach den notwendigen Erkundungen am Einsatzort, errichteten die Helfer des DRK-Kreisverbandes Osnabrück-Land gemeinsam mit den anderen DRK-Einheiten den „Betreuungsplatz 500 Land“ in den Berufsbildenden Schulen Meppen und gingen mit der Unterkunft und dem Verpflegungszentrum in Betrieb. Zum Auftakt bereitete die Verpflegungsgruppe nach zahlreichen Zukäufen vor Ort quasi im „Schnellangriff“ mehr als 400 Portionen Erbensuppe aus der Feldküche zu. Dazu gab sie Warm- und Kaltgetränke für die aus dem Einsatz zurückgekehrten Feuerwehrleute aus.
Da die Feuerwehrleute 36 Stunden im Einsatz waren, steuerte der DRK Landesverband aus Hannover für die Nacht rund 500 Feldbetten hinzu. Im Verlauf des Wochenendes, an dem zum Beispiel auch Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelbrei oder Gulasch mit Semmelknödeln zubereitet und ausgegeben wurden, galt es fortan, teils im Schichtwechsel, ausreichend weitere Helfer zu stellen.
Am Sonntag, 23. September, meldete die Einsatzleitung des Betreuungsplatzes 1100 mit Frühstück verpflegte Einsatzkräfte (darunter auch viele Helfer von THW und Feuerwehr, die ihre Unterkunft im Auftrag der Bundeswehr in einer nahegelegenen Turnhalle bezogen hatten).
Um ab Montagmorgen den regulären Schulbetrieb der BBS Meppen zu ermöglichen, wurde das Schulgebäude bis Sonntagabend komplett geräumt und an den Schulleiter übergeben. Reduziert auf mittlerweile knapp 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren, siedelte der „Betreuungsplatz 500 Land“ anschließend in die Turnhalle um. Während letztere als Schlafplatz genutzt wurde, stand die Mensa der BBS Meppen noch bis Mittwoch für die Verpflegungszubereitung, -ausgabe und –einnahme zur Verfügung.
Da die Mensa zu Donnerstag auch geräumt werden sollte, wurden als Ausweichquartier für eventuell weitere benötigte Verpflegungen zusätzlich Pagodenzelte errichtet. Mittwochmittag (einen Tag bevor der Katastrophenfall im Emsland offiziell aufgehoben wurde) wurde der Einsatz jedoch beendet. Auch der Ortsverein Bissendorf verlud daraufhin unter der Führung von Gerit Höhle sein gesamtes Material und verließ den Einsatzort samt ELW, Küchen-LKW mit Feldküche, Bulli und Betreuungsanhänger.
„Während unseres sechstägigen Einsatzes wurden insgesamt 1200 Feuerwehrleute und 174 eigene Kräfte aus dem gesamten Landesverband versorgt und untergebracht. Allen im Einsatz befindlichen Helfern im Kreisverband wurde dabei physisch und auch psychisch viel abverlangt. Dafür gehört jedem Einzelnen ein großer Dank“, schildert Einsatzkraft Katrin Schwager bei ihrer Rückkehr nach Bissendorf.
Erfreut zeigte sich die 35-Jährige auch über die große Unterstützung aus der Meppener Bevölkerung. So trugen ihren Angaben nach neben motivierenden Worten und Plakaten zum Beispiel auch Spenden von „A“ wie 500 Apfelbratwürstchen über „M“ wie Motivin (Süßigkeiten) bis „Z“ wie Zahnpasta und weitere Hygieneartikel beim Moorbrand in Meppen spürbar zur Entspannung der Lage bei.