betreuungsdienst-header.jpg Foto: A. Zelck / DRK e.V.
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Der DRK-Betreuungsdienst

Ein Unglücksfall trifft Menschen auf unterschiedliche Weise. Wenn Autofahrer in eisiger Kälte stundenlang im Stau stehen, ein Haus abbrennt, eine Flut ganze Lebensgrundlagen zerstört, sind die Betroffenen, auch wenn sie vielleicht nicht verletzt wurden, dennoch auf Hilfen wie Verpflegung, Unterkunft, Pflege oder Bekleidung angewiesen. Der Betreuungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes hilft Menschen in Not mit dem, was sie am dringendsten benötigen.

Auf alles vorbereitet

Bei Ereignissen mit Personenschäden wird die Rettungsdienstleitstelle je nach dem Ausmaß der Schadenslage, alle zur Verfügung stehenden eigenen Rettungsmittel alarmieren und einsetzen. Foto: D. Winter / DRK e.V.
Die DRK-Betreuungsdienste.

Der DRK-Betreuungsdienst ist auf die unterschiedlichsten Notsituationen vorbereitet. Auf lokaler Ebene können die freiwilligen Helfer in kürzester Zeit bis zu 500 Menschen mit Essen und Trinken versorgen, Notunterkünfte und Kleidung zur Verfügung stellen. Für die psycho-soziale Betreuung der Betroffenen sind die Ehrenamtlichen ebenfalls geschult. Der Vorteil: In Großschadensfällen können sie auf das professionelle Netzwerk des Deutschen Roten Kreuzes zurückgreifen, und Hilfe aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen.

Orkan-Einsatz des Betreuungsdienstes

Am 18. Januar 2007 fegt der Orkan Kyrill mit einer Geschwindigkeit von bis zu 225 km/h über Europa. Auch in Deutschland ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt, Bäume werden umgeknickt, die Bahn stellt teilweise ihren Betrieb ein. Mitten drin: Die Helfer des DRK-Betreuungsdienstes.

Beispiel Bissendorf: Als der Sturm mit voller Wucht ausbricht, beginnt für die Feuerwehr in Bissendorf eine arbeitsreiche Nacht. Der Betreuungsdienst des DRK Bissendorf übernimmt die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Parallel bleibt im Bahnhof Wissingen ein Zug liegen. Rund 110 Menschen, darunter Kinder, Behinderte und alte Menschen sitzen in dem Zug fest, ohne Aussicht auf eine baldige Weiterfahrt. "Wir haben uns deshalb entschlossen, die Menschen mit Heißgetränken zu versorgen, bis alle mit einem Schienenersatzverkehr Ihre Reise fortsetzen konnten", erzählt Gerit Höhle, Bereitschaftsleiter in Bissendorf.

Am folgenden Tag sind noch immer Ortsteile im Süden der Gemeinde seit mehr als 20 Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten. Erneut rückt der Betreuungsdienst des DRK Bissendorf aus, um den betroffenen Bürgern Hilfe nach Notwendigkeit zukommen zu lasssen. Dabei werden mehrere Haushalte mit Wasser versorgt.

Hochwasser-Einsatz des Betreuungsdienstes

Anfang Juni 2013 kommt es in Deutschland und Europa aufgrund starker Regenfälle zu großflächigen Überflutungen durch steigende Pegelstände und brechende Deiche. Tausende Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DRK und andere Katastrophenschutz-Einheiten sind im Einsatz, um Deiche zu sichern und 45.000 betroffene Menschen zu evakuieren. Besonders schlimm trifft es die Menschen entlang der Elbe. Mitten drin: Die Helfer des DRK-Betreuungsdienstes.

Beispiel Bissendorf: Am Sonntag, den 09. Juni 2013 befinden sich die Helfer des Betreuungsdienstes aus Bissendorf in Stendal (Sachsen-Anhalt), um dort gemeinsam mit weiteren DRK Kräften aus den Kreisverbänden Osnabrück-Land und Hameln in einer Schule Verpflegung und Unterkunftsmöglichkeiten für 700 Einsatzkräfte zu schaffen. Am späten Abend bricht nur wenige Kilometer entfernt ein Deich, wodurch mehrer Ortschaften überflutet werden. Die Bewohner müssen innerhalb weniger Minuten ihr Hab und Gut zurück lassen und sich in Sicherheit bringen. So kommen in der Nacht über 360 Betroffene in der Notunterkunft an und werden dort während der nächsten Wochen vom Betreuungsdienst verpflegt und mit allem ausgestattet, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen, wie z.B. Kleidung, Hygieneartikel und Decken. "Am beeindruckendsten ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung", berichtet Stefan Rüsse, der den Einsatzabschnitt Unterkunft leitet, "hier werden so viele Sachspenden abgegeben, dass dafür extra ein Teil der Turnhalle abgetrennt werden musste".